Biographisches

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     Zdzislaw Wysocki wurde 1944 in Poznan/Posen, Polen geboren. Kompositionsstudien in Posen (1963-1968), als österreichischer Stipendiat in Wien (1969/1970). Diplom 1973, 1978-1980 Studien der elektroakustischen Musik in Wien. Seit 1971 Wohnsitz in Wien, 1976 Erhalt der österreichischen Staatsbürgerschaft. Lebensunterhalt vorwiegend durch Lehrtätigkeit (Volkshochschule, Berufsschule in Wien, Musikuniversitäten in Wien und Graz).

     In den 1970er und 1980er Jahren Erhalt mehrerer Förderpreise, Stipendien und Wettbewerbspreise. Seit 1990 wurden mehrere Kompositionsaufträge (vorwiegend vom Ensemble Wiener Collage) durch die Kunstsektion des jeweiligen Bundesministeriums gefördert. Die Werke erscheinen seit dieser Zeit bei „Edition Contemp Art“ in Wien. Künstlerische Tätigkeit auch als Pianist und Chordirigent.

     1983 Uraufführung von „Missa in honorem Ioannis Pauli secundum“ in Wien – erstes Wahrnehmen der Musik von Wysocki durch die breite Öffentlichkeit. Seit 1990 (bis heute) enge Zusammenarbeit mit René Staar und Ensemble Wiener Collage (erfolgreiche Aufführungen in Österreich und in verschiedenen Ländern Europas, Amerikas (Nord, Süd), Asiens – z.B. 2003 bei den Salzburger Festspielen). Bisheriger Höhepunkt der kompositorischen Laufbahn war die Uraufführung von „Double Concerto“ op. 63 durch Kent Nagano 2002 in Berkeley/Kalifornien.

     Wysocki’s Schaffen umfasst verschiedene Gattungen, vor allem Kammermusik (in verschiedensten Besetzungskombinationen), Orchestermusik, aber auch geistliche Werke (Chor, Chor/Instrumental), Klaviermusik, Lieder, eine Kurzoper.

Quelle und weiterführende Informationen (Quelle mica https://db.musicaustria.at/node/72112)

Lebenslauf  – Deutsch

     Zdzisław Wysocki wurde am 18. Juli 1944 in Poznań (Polen) geboren, wo er von 1963 bis 1968 Komposition bei Stefan B. Poradowski und Andrzej Koszewski studierte. Seine Jugend erlebte er in einer äußerst bewegten Zeit: in politischer Hinsicht war das System des Kommunismus bis zu den Studentenunruhen 1968 eine stets drohende Gefahr. In musikalischer Hinsicht bestanden jedoch Freiräume, welche eine rasante Entwicklung der polnischen Avantgarde abseits von Politika begünstigten. Die musikalischen Errungenschaften dieser Zeit wurden zur Stimulans für sein eigenes Schaffen (so z. B. die klanglich stets kontrollierte Aleatorik Lutosławskis).

     1969 kam er durch ein Auslandsstipendium des österreichischen Bundesministeriums für Unterricht an die Wiener Musikhochschule, wo er seine Kompositionsstudien bei Erich Urbanner und später Dieter Kaufmann vertiefte. Zwei Jahre später heiratete er eine Wienerin und emigrierte nach Wien. 1976 wurde er Österreichischer Staatsbürger. Den Lebensunterhalt verdiente er sich vorerst als Korrektor bei der Universal Edition, später durch Unterricht sowie als Pianist, Chorleiter und Cellist.

     Von den 1970er Jahren bis heute entstehen jene Werke, die für Wysockis konsequent eigenständigen Weg charakteristisch sind. Als zentral für sein Schaffen bezeichnet Wysocki selbst die Synthese von slawischen und deutsch-österreichischen Entwicklungssträngen, die sich allerdings weniger in konkreten Zitaten als in allgemeinen Einflüssen manifestieren.

     Das Ensemble Wiener Collage und sein Leiter René Staar standen dem Komponisten seit 1995 quasi als Pate bei der Entstehung seiner Etüdensammlungen mit erfolgreichen Aufführungen in Österreich, in verschiedenen Ländern Europas, den USA, Japan und China zur Seite.

     Zu den Höhepunkten von Wysockis Laufbahn zählen die Uraufführungen des Konzerts für zwei Violinen und Orchester durch Kent Nagano in Berkeley (2002) und des Doppelkonzertes für Harfe, Posaune und Kammerensemble im August 2003 durch das Ensemble Wiener Collage bei den Salzburger Festspielen.

     Seit 1995 sind 119 Etüden für verschiedene Besetzungen vom Solo über Kammermusik und Kammerensemble hin zu Vokalmusik und Orchesterbesetzungen entstanden. Diese kurzen „Miniaturdramolette“ gliedern sich gerne zu Besetzungsschwerpunkten und umfassen verschiedenste Konzepte von ganz ganz klaren Strukturen hin bis zu Chaosstücken mit oft überlagerten Elementen und Akzenten.

Curriculum Vitae – English

     Zdzislaw Wysocki, born July 18, 1944 in Poznan (Poland). He learned piano and under the influence of his father, principal cellist of Poznan Philharmonic also cello. Studies in composition 1963-68 with Stefan Poradowski and Andrzej Koszewski. 1968 a scholarship from the Austrian Ministry for Arts offered Mr.Wysocki the chance of working with Erich Urbanner and later Dieter Kaufmann. Wysocki remained in Vienna making his living from teaching and composing. His works have been performed widely in Europa, the USA, and Japan. 

    Mr.Wysocki’s composing melts elements of the second Vienna School and the Polish Avantgarde of his time, namely Witold Lutoslawski, into a very personal musical language. in which segments of rhythmical impact and freedom of expression create new forms of interaction. While his work seems to be intellectually conceived, it surprises the public and reviewers with its great spectrum of different ideas and instrumental colors, which he permanently develops further especially in his Etudes. This big collection of differentiated pieces has become a centerpiece of Wysocki´s output over the years and is an example of the development of Wysocki’s style. Once apostrophes as Miniature Dramolets, the Etudes present an ideal counterpart to Wysockiy´s bigger pieces, such as his Double Concerto or the recently written Cello Concerto.

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